Kaum etwas haben die Geschlechter so gemeinsam, wie der unliebsame Umgang mit dem eigenen Bauch. Selbst wer nicht dem Sixpack nacheifert, will einen möglichst flachen Bauch.
Und es scheint auch richtig so zu sein, denn wer hat nicht schon vom bösen Bauchfett gehört? Ist es nicht nur unsere Ästhetik die leidet, sondern auch unsere Gesundheit?
Nicht nur die Werbung zeigt uns das der Traum von der schlanken Mitte Wirklichkeit sein kann. Neben ominösen Diätanbietern, zeigen auch soziale Medien Bilder von anderen, die es geschafft haben. Und man muss nicht einmal lange suchen um deren Tipps, Tricks und Wundermittel zu bekommen.
Das ungeliebte Bauchfett
Der Blick in den Spiegel kann es ziemlich deutlich machen. Um die Mitte sammelt sich gerne etwas Puffer an. Was wir da sehen ist allerdings hauptsächlich subkutanes Fett, oder auch Unterhautfett. Sieht im ersten Moment vielleicht nicht so nett aus, will uns aber nichts böses. Es bietet hauptsächlich Schutz und Wärme. Und natürlich Reserven für schlechte Zeiten.
Wovor wir aber gewarnt werden ist das viszerale Fett. Dieses Fett befindet sich rund um die inneren Organe im Bauchraum. Und es bietet mehr als nur Schutz, sondern kann selbst hormonell aktiv werden. Wie viel man davon mit sich herumschleppt, sieht man von außen nicht. Auch scheinbar schlanke Personen können innerlich ungesund viel Fett angesammelt haben. Bevor ich dir mit langen Ausführungen Angst vor dem eigenen Inneren mache, nur ganz kurz: zu viel vom viszeralen Fett kann sowohl Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel-Erkrankungen begünstigen.
Der Kampf sollte also nicht (nur) dem kleinen Rettungsring gelten, sondern vor allem dem inneren Bauchfett, welches uns gesundheitlich beeinträchtigen kann.
Training für den flachen Bauch
Stundenlanges Bauchtraining musst du jetzt nicht fürchten. Crunches, Sit-ups und Co. können zwar den Bauchmuskel stärken und wachsen lassen, die Bewegung ist aber zu gering (und die bewegten Muskeln im Gesamtverhältnis zu klein) um damit das Bauchfett zu verbrennen. Zwar ist es super seine Rumpfmuskulatur zu stärken, aber selbst wer seine Muskeln dort wachsen lässt, knabbert deshalb noch nicht am Speckmantel.
Wir haben alle tolle Bauchmuskeln, wir können das bloß nicht alle zeigen.
Die Energie die für die Arbeit genutzt wird, nutzt der Körper aus allen Speichern die ihm zur Verfügung stehen. Allein am Bauch abzunehmen, geht deshalb ohne chirurgische Eingriffe nicht.
Wer einen schlanken Bauch will, muss deshalb insgesamt abnehmen. Wenn du das durch Bewegung unterstützen willst, dann bewege und stärke vor allem die großen Muskelgruppen in den Beinen.
Essen für die schmale Taille
Wie sollte es anders sein? Dreh und Angelpunkt einer schmalen Taille ist die Ernährung. Da steht gesunde und ausgewogene Nahrung ganz oben. Da braucht es keine einschneidenden Diäten, sondern eine möglichst natürliche Ernährungsform. Etwas was zu dir und deinem Leben passt und dich mit allem versorgt was dein Körper braucht. Und Dinge weglässt, die dich belasten und für dich keinen Verlust bedeuten.
Zum Essen gehört aber nicht nur das WAS, sondern auch das WIE. Zu schnelles Essen macht der Verdauung zu schaffen und kann eine Ursache für einen Blähbauch sein. Das macht auch die schlankste Mitte (kurzfristig) hinüber. Deshalb langsam essen und gut kauen. Und wenn du blähende Lebensmittel isst, kannst du deine Verdauung mit Kräutern und Gewürzen unterstützen. Anis, Fenchel, Kümmel hilft schon den Kleinsten. Du kannst es aber auch mit Exoten wie Kurkuma und Ingwer versuchen.
Und nur um nochmal meine Meinung zu Diät-Pillen und -Pülverchen zu wiederholen. Lass sie einfach weg! Keine Extrakte aus exotischen Pflanzen oder ähnliches wird das Bauchfett wie von selbst schmelzen lassen.
Was uns dick aussehen lässt
Ich kann mich von einer Minute zur anderen pummelig oder gut fühlen – allein durch meine Haltung. Und damit meine ich keine Power-Posen. Wenn wir im Hohlkreuz stehen und die Schultern einfallen lassen oder mit rundem Buckel sitzen, finden wir alle ein kleines oder größeres Bäuchlein. Du musst deswegen nicht den ganzen Tag stocksteif sitzen/stehen/gehen, aber ab und zu ist ein bisschen Körperspannung angebracht. 😉
Und wenn die Haltung allein noch nicht hilft, dann musst du vielleicht deine Kleiderauswahl mal überdenken. Ja – ich weiß. Vor allem Frauen hängen an der Kleidergröße und manche Teile lassen sich auf magische Weise nur mit kleinen Nummern nach Hause tragen. Aber wenn es richtig passt sieht es besser aus. Und ohne die Hüftrolle die nicht mehr in die kleinere Hose gepasst hätte, sieht man auch plötzlich gar nicht mehr so pummelig aus. Ich quetsche meine Füße auch nicht in Schuhe Größe 39, weil ich sie in jenem Modell in 41 zu lang finde. Ich suche dann nach einem schöneren Paar 🙂
Was ich heute unter den Tisch fallen lasse
Der Vollständigkeit wegen folgt noch dieser Absatz. Das sind aus meiner Sicht keine unwichtigen Punkte, aber meist Themen die zu viel Beachtung bekommen und schnell aus Ausrede herhalten.
„Die Gene sind schuld.“ Sicherlich haben wir unterschiedliche genetische Veranlagungen auch in Bezug auf die Gewichtsverteilung. Dennoch können wir mit unserem Verhalten viel beeinflussen.
„Die Hormone sind schuld.“ Da ist es abwechselnd der Stress, der das Cortisol steigen lässt; das böse Insulin welches nur die Fettzellen beliefert; und (vor allem als Frau) das Östrogen, was uns genug Masse für die Fortpflanzung geben möchte. Hier kann man regulierend eingreifen, indem man sich genug Erholung und Schlaf gönnt. Versucht seinen Alltags- und sonstigen Stress zu reduzieren und vieles mehr.. Hormone können auch den Ort der Fettspeicherung beeinflussen, aber es muss immer noch ein Kalorienüberschuss vorliegen, um den Speicher zu füllen (oder gefüllt zu lassen).
Zum Schluss: Vergleich dich nicht mit anderen und schon gar nicht mit Bildern aus der Werbung. Ein gesunder Körper sieht nicht unbedingt aus wie auf dem Titelbild einer Zeitschrift, dafür kommt er in verschiedenen schönen Ausprägungen.



