Kaffee – gut oder böse?

KaffeeKaffee ist eine stimulierende Substanz und wird zum Teil als abhängig machende Droge verteufelt. Aber ist er deshalb ungesund?

Ich denke nicht so und möchte dir im Folgenden erklären warum.Etwa 150l (oder ~1000 Tassen) Kaffee pro Kopf verbrauchen wir in Deutschland pro Jahr und obwohl ihm so manch negative Eigenschaft nachgesagt wird, bringt er den Kaffeeliebhabern auch Vorteile. Doch zuerst etwas Aufklärung, bevor ich dir die Vorzüge verrate.

Mythos über Kaffee

Kaffee soll entwässernd wirken und deshalb wird in guten Kaffeehäusern zur Tasse Kaffee ein Glas Wasser gereicht. In Wahrheit wirkt er aber nur harntreibend, entzieht aber kein zusätzliches Wasser. Bei regelmäßigen Kaffeetrinkern lässt diese Wirkung mit der Zeit nach und der Kaffee kann so in die tägliche Flüssigkeitsbilanz gezählt werden (auch wenn ich nicht empfehle den Flüssigkeitsbedarf durch Kaffee zu decken).

Die böse Seite des Kaffee

Kaffee kann die Aufnahme von Nährstoffen (z.B. Eisen) beeinträchtigen, deshalb solltest du Nahrungsergänzungsmittel (falls du denn überhaupt welche benötigst und nimmst) nicht zusammen mit dem Frühstückskaffee aufnehmen.

Durch das saure Milieu welches Kaffee verursacht, solltest du dir nicht direkt nach dem Kaffeegenuss die Zähne putzen um den Zahnschmelz nicht zusätzlich zu schwächen.

Bei einem Verzicht auf Kaffee kann sich die physische Abhängigkeit durch Entzugserscheinungen (wie Kopfschmerzen) bemerkbar machen, da es sich aber bei Kaffee um keine harte Droge handelt sind diese Symptome meist nach vier Tagen bis einer Woche überstanden.

Gesundheitlicher Nutzen von Kaffee

Eine Meta-Studie aus dem Jahr 2014 beschäftigte sich mit Auswirkungen von moderatem Kaffeekonsum und der Langlebigkeit und kam dabei zu dem Schluss, dass die krankheitsbedingte Sterblichkeit allgemein und durch Herz-Kreislauferkrankungen bei Kaffeetrinker verringert war.

Des weiteren gibt es Studien welche die schützende Wirkung vor Parkinson zeigen und mehrere Studien zur Verringerung des Risikos vor Krebs Erkrankungen.

Auch eine der häufigsten Diagnosen unserer Zeit lässt sich durch Kaffee beeinflussen: Diabetes Typ 2. Eine 2014 durchgeführte Studie zeigt die Reduzierung des Risikos besonders bei Frauen, Nichtrauchern und normalgewichtigen Personen.

Doch an dieser Stelle auch einen Hinweis zu solchen Studien: Ein vermindertes Risiko bedeutet nicht, dass wir auf unseren Lebensstil nicht achten müssen, nur weil wir eine bestimmte, vielversprechende Substanz (in diesem Fall Kaffee) zu uns nehmen.

Anregende Wirkung

Wir lieben unser schwarzes Gold wegen seiner anregenden Wirkung. Ich bin ohne meinen Kaffee am Morgen für mich selbst unerträglich 🙂 Das Koffein braucht etwa 20 Minuten in unser Blut um dann in unserem Organismus zu wirken. Diese Wirkung kann bis zu 6Stunden anhalten und das Koffein verweilt bis zu 14 Stunden in unserem System. Dabei entscheiden unsere Gene wie stark wir beeinflusst werden und ob Kaffee unseren Schlaf beeinträchtigen kann. Wenn du Probleme hast Nachts einzuschlafen, versuche den letzten Kaffee des Tages gegen Mittag zu trinken, damit dein Körper genug Zeit hat den Wirkstoff abzubauen.

„Coffee naps“ wurden wissenschaftlich untersucht und sollen die kognitiven Funktionen und die Aufmerksamkeit stärker verbessern als ein Mittagsschlaf oder ein koffeinhaltiges Getränk alleine. Dazu eine Tasse Kaffee trinken und gleich im Anschluss ein kurzes 15-20 minütiges Schläfchen einlegen.

Moderater Genuss

Wie für alles im Leben macht auch bei Kaffee die Dosis das Gift (und zur Info, etwa 15l Kaffee wären tödlich). Als moderate Menge gelten derzeit etwa 400mg Koffein/Tag (~4 Tassen) für einen Erwachsenen. Für Schwangere etwa die Hälfte!

Anzeichen für das erreichen der persönlichen kritischen Menge sind Unruhe, Herzrasen, Zittern, Schweißausbrüche und ein trockener Mund. Soweit solltest du es nicht kommen lassen, deshalb ist es wichtig, dass du auf deinen Körper hörst, der eine verträgt mehr, der andere weniger.

Insgesamt halte ich Kaffee für ein genussreiches, anregendes Getränk, welches im „schlimmsten“ Fall zu leichtem, oben genanntem, Unwohlsein führt und im „besten“ Fall einen gesundheitlichen Vorteil bringt. Wenn du also gerne Kaffee trinkst und es dabei nicht übertreibst, dann lass dich nicht durch Mythen verunsichern. Wenn du keinen magst musst du aber auch keinen alternativen Weg finden um Koffein in deinen Alltag einzubauen.

Wie stehst du zu Kaffee? Hast du weitere Fragen zu diesem oder anderen Themen, dann freue ich mich über einen Kommentar oder eine Nachricht per Mail.

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