Jetzt wird (weiter) aufgeräumt!
Wir wollen schnelle Ergebnisse. Und die möglichst ohne Aufwand. Da kommen uns Tipps immer wieder gelegen. Doch nicht jeder wohl gemeinte Ratschlag hilft bei der Zielerreichung.
Letze Woche haben wir Ernährungs-Mythen betrachtet. Heute geht es weiter mit den vermeintlichen Ratschlägen rund um Bewegung und Fitness
„Sport am Morgen“
Ausdauereinheiten am Morgen sollen besonders an den Fettreserven zehren. Vor der ersten Mahlzeit scheint ja auch keine freie Energie verfügbar zu sein.
Doch wissenschaftliche Untersuchungen können kaum einen Vorteil beim Fettabbau erkennen.
Warum? Dein Körper hat zum einen „Zucker“-Energiereserven in Muskeln und Leber, zum anderen verwertet dein Körper meist eine Mischung aus Fett und „Zucker“. Um die Fettspeicher zu reduzieren musst du insgesamt mehr von deinen Reserven zehren als Energie zugeführt wird. Sonst ist es ein ständiges Auffüllen und Nutzen.
Doch der Sport zu Tagesbeginn hat Vorteile! Du startest in den Tag mit dem positiven Gefühl etwas für dich und deinen Körper getan zu haben. Und die Gefahr, dass die Sporteinheit ganz unter den Tisch fällt, weil du später am Tag zu müde, lustlos oder „zu wenig Zeit“ hast, ist umgangen.
Also Bewegung zählt zu jeder Tageszeit und du solltest deine Sporteinheiten dann machen, wenn sie für dich am Besten in den Tag passen.
„Krafttraining führt zu Muskelbergen“
Die Angst der Damen zu schnell auszusehen wie Arnie und die große Hoffnung der Herren schnell das Shirt mit dem Bizeps zu sprengen.. Da kann ich nur beruhigen.
Die ernüchternde Wahrheit ist, dass Muskelaufbau viel Zeit benötigt. Und für die Damen gleich noch viel mehr. Dazu kommt, dass Muskeln nicht unbedingt aufgeblasen aussehen müssen. Muskeln formen unseren Körper. Sie führen erst zu einer straffen Gesamterscheinung.
Und selbst wem das Erscheinungsbild egal ist – Krafttraining hilft uns dabei lange beweglich zu bleiben und schützt uns vor Verschleiß und Fehlhaltung. Eine gute Muskulatur vermindert auch Verletzungsrisiken.
„Mit Sit-ups und Co dem Bauchfett an den Kragen“
Egal ob es um die kleine Bauchschwarte oder andere Problemzonen geht. Für jeden Körperbereich gibt es spezielle Übungen.
Doch die beanspruchten Muskeln nehmen nicht umbedingt das Fett aus den nahegelegenen Regionen. Die sogenannte Spot-Reduktion ist leider mit Sport nicht möglich.
Übungen die eine bestimmte Muskelgruppe beanspruchen, können zwar den Muskel wachsen lassen, aber eben nicht das Fett drumherum schmelzen. Deshalb bringen hohe Wiederholungen einzelner Übungen nicht unbedingt den gewünschten Erfolg.
„Viel Ausdauertraining hilft beim Abnehmen“
Ausdauertraining verbraucht Energie. Und abhängig von der Intensität und Dauer kann das zu einem Kaloriendefizit führen und damit das Abnehmen unterstützen.
Doch jetzt kommt das leidige aber – unser Körper ist anpassungsfähig und lernt regelmäßige Belastungen besser zu handhaben. Die Laufrunde (o.ä.) fällt deshalb immer leichter, weil der Körper die Anstrengung schon kennt und dafür gewappnet ist.
Dazu kommt, dass die verbrannte Energie häufig überschätzt wird. Was sich so anstrengend anfühlte, hat keine Extra-Portion gekostet. Wir müssen uns bewusst sein, dass wir mit Bewegung unsere Ernährung nicht einfach weg-trainieren können.
Trotzdem ist Ausdauertraining gesund. Es stärkt Herz und Kreislauf, und kann sich zusätzlich positiv auf unsere Psyche auswirken.
Es ist aber eben nicht die ultimative Abnehm-Lösung. (Schau doch mal unter Sport vs. Diät für mehr Informationen zu diesem Punkt)
Dir fehlt ein Punkt in dieser Liste? Welche vermeintlichen Tipps spuken in deinem Kopf und sollten aufgeklärt werden? Lass es mich wissen, dann gibt es einen zweiten Teil der Fitness-Mythen.



