Ernährungs-Mythen

Ernährungs-MythenJetzt wird aufgeräumt!

Wir wollen schnelle Ergebnisse. Und die möglichst ohne Aufwand. Da kommen uns Tipps immer wieder gelegen. Doch nicht jeder wohl gemeinte Ratschlag hilft bei der Zielerreichung.

Heute schauen wir uns mal an, welche Ernährungs-Tipps du vergessen und zukünftig ignorieren kannst.

„Spätes Essen macht dick“

Vermeintlich wird jeder Happen nach einer bestimmten Uhrzeit direkt in die Fettpolster verschoben.

Und obwohl der Körper eine innere Uhr hat, schaltet er nicht irgendwann plötzlich auf den Speichermodus um.

Zwar brauchen wir Nachts weniger Energie als im wachen Zustand, doch auch in der Nacht verarbeitet der Körper Nährstoffe mit den gleichen Prozessen. Und es zählt die Gesamtbilanz über den Tag. Du nimmst also zu oder ab, egal wann du die Menge an Energie zu dir nimmst.

Was ein spätes Essen allerdings wenig förderlich für den Körper macht, kann ein schwer verdauliches Mahl sein. Das kann deinen Schlaf beeinflussen. Und schlechter Schlaf hat viele Auswirkungen auf unseren Organismus.

Du solltest also nicht zu knapp vor dem zu Bett gehen schwer verdauliches Essen.

Ein Punkt warum spätes Essen „dick machen“ kann, ist WAS und WARUM wir Nachts noch futtern.

„Vorsicht vor Kohlenhydraten“

Sie verstecken sich in unseren Lieblings-Speisen und sprengen unsere Gürtel. Die „bösen“ Kohlenhydrate.

Doch Kohlenhydrate sind nicht der Feind. (Auch nicht am Abend.) Kohlenhydrate sind der Lieblingsbrennstoff des Körpers und einige Zellen futtern nichts anderes und schränken ohne Kohlenhydrate ihre Arbeit ein.

In Verruf sind Kohlenhydrate weil sie das Hormon Insulin locken. Dabei ist die Insulin-Antwort nicht nur bei Kohlenhydraten der Fall, auch einige Proteine verursachen dies. Die Aufgabe von Insulin ist es, Energie in die Zellen zu bringen. Weshalb es häufig als Speicher-Hormon verunglimpft wird. Auch wenn wir es vielleicht nicht so toll finden, wenn Fett in die Fettzellen geschaufelt werden, so wären wir ziemlich schlaff und kraftlos, wenn keine Energie bei unseren Muskeln ankäme.

Lange Rede kurzer Sinn: keine Makronährstoff-Gruppe (dazu zählen auch Kohlenhydrate) sollte in deiner Ernährung „gestrichen“ werden.

Du kannst allerdings darauf achten, welche Kohlenhydrat-Quellen in deinem Speiseplan stecken. Vollwertige Lebensmittel sind dabei vorzuziehen.

„Alle Kalorien sind gleich“

Jain – In Kalorien (eigentlich in Joule) wird die Energiemenge angegeben, die in Lebensmitteln steckt. Also die Menge, die man maximal rausholen könnte.

Jetzt funktioniert der Körper aber nicht wie ein reiner Verbrennungsmotor, sondern neben der Physik gibt es auch noch etwas Chemisches zu beachten. (ok, das wäre jetzt wissenschaftlich nicht ganz korrekt, weil man Chemie als Molekül-Physik bezeichnen kann – aber zurück zum Punkt..). Wir verheizen unsere aufgenommene Energie nicht bloß, sondern basteln daraus auch noch Zellen, Hormone, ..

Heißt: Die Energie die wir aufnehmen müssen wir erst aufspalten. Das braucht unterschiedlich viel Energie (erster „Verlust“). Erst dann wird ein Teil davon als Baustoff verwendet (weiterer „Verlust“) und ein Teil geht als Umsatzenergie in unsere Aktivität.

Und um das ganze noch etwas weiter zu führen: Über welche Lebensmittel du deine Energie aufnimmst, bestimmt dazu, wie lange du von den Kalorien satt bleibst, wie energiegeladen du dich fühlst und wie hochwertig der Baustoff für deine Zellen ist.


Dir fehlt ein Punkt in dieser Liste? Welche vermeintlichen Tipps spuken in deinem Kopf und sollten aufgeklärt werden? Lass es mich wissen, dann gibt es einen zweiten Teil der Ernährungs-Mythen.

Ausblick: Nicht nur rund um die Ernährung ranken sich die Mythen. Auch zu Bewegung und Fitness kursieren einige. Die schauen wir uns nächste Woche an.

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