Detox und Cleanses (also innere Reinigungen) sind jetzt im Frühling wieder angesagt. Sie versprechen viele Vorteile mit nur ein paar Tagen Einsatz.
Aber ist dieser Trend nützlich? Was bringt die innere Reinigung?
Was ist Detox?
Die Anbieter von Detox- oder Cleansing-Programmen, werben damit „Schlacken“ und Gifte aus dem Körper zu entfernen.
Dafür wird für wenige Tage entweder ganz auf Säfte gesetzt oder Lebensmittel mit Zucker, Salz, tierische Produkte und Kaffee (manchmal auch Mehl und mehr) verzichtet. Am Ende also stehen dann häufig nicht mehr als Obst und Gemüse zur Auswahl.
Damit soll der Körper unterstützt werden, all die schädlichen Stoffe aus seinen Zellen entfernen zu können.
Die Versprechen der Detox-Programme
Die innere (und z.T. äußere) Reinigung soll durch die Beseitigung der Ablagerungen zu einem besseren Wohlgefühl führen, die Verdauung wieder auf Vordermann bringen, den Stoffwechsel ankurbeln, das Immunsystem stärken, das Hautbild verbessern und Gewicht reduzieren.
Die beim „detoxen“ auftretenden Nebenwirkungen, werden als Zeichen für den funktionierenden Prozess gedeutet. Und manche Programme haben auch dafür etwas im Angebot.
Das klingt erstmal nach einer tollen Sache, aber funktioniert das wirklich?
Was ist dran am Detox?
Die Schlacken und Gifte
Die Schlacken und Gifte von denen der Körper befreit werden soll, können von den Programmen nicht benannt werden. Es bleiben wage Beschreibungen von Ablagerungen in Zellen und Organen. Das macht es wissenschaftlich schwer einen haltbaren Punkt für das Detox zu erforschen. Und Forschungen (aus Harvard und Oxford) konnten bislang weder Schlacken finden, noch den Nutzen der Programme aufzeigen. Damit bleiben sie nur teuer, aber wirkungslos.
Die Reinigung
Gifte die unser Körper im Alltag aufnimmt oder die er durch seinen Stoffwechsel selbst produziert, werden durch unsere Hauptreinigungsorgane, die Leber und die Niere, ausgeleitet. Der Körper hat ein eingebauten Mechanismus um die schlechten Sachen loszuwerden.
Bei einem gesunden Menschen brauchen diese Organe keine Unterstützung von außen. Und spezielle Lebensmittel oder Säfte bringen den Körper nicht dazu Überstunden beim Abbau zu leisten.
Aber woher kommen dann all die positiven Erfahrungsberichte?
Der wichtigste Punkt ist hier, dass in diesen Programmen dem Körper weniger ungünstige Lebensmittel und schlechte Gewohnheiten (wie rauchen und übermäßiger Alkoholgenuss) zumuten. Und damit den Reinigungsorganen die Chance lassen, alles abzuarbeiten.
Der Gewichtsverlust
Der Punkt des Abnehmens beruht weniger auf einem angekurbelten Stoffwechsel, sondern in der geringen Menge der zugeführten Energie. Gerade bei den Saft-Kuren kommen neben dem ggf. geringen Fettabbau, vor allem die entleerten Glycogenspeicher (also die Kraftreserve in den Muskeln) und der Wasserverlust zum tragen. Dieses Gewicht ist aber schnell wieder zurück, sobald du wieder mit dem essen beginnst. (Schau dazu auch mal im Beitrag „Warum Diäten scheitern„)
Gesteigertes Wohlbefinden
Das verbesserte Wohlbefinden, ist zum einen eine schwer messbare Größe, kann aber daher kommen, dass man sich bewusst um seinen Körper gekümmert hat, ihm etwas Gutes getan hat. Ein bisschen Placebo-Effekt.
Was bleibt vom Detox?
Wer nach den Detox-Tagen wieder zurück in sein altes Essverhalten fällt, der kommt auch zum Ausgangszustand zurück.
Was hilft, ist eine dauerhafte Umstellung der Lebensgewohnheiten.
Dabei geht es nicht um regelmäßige Saft-Tage, oder das Leben von Rohkost (die können auch zur Mangelernährung führen). Eine gesunde Ernährung, die für dich und deinen Alltag dauerhaft funktioniert, sollte das Ziel sein.



