Warum wir salziges mögen, wieviel Salz wir zu uns nehmen sollten und wie wir mit unserem Salzkonsum umgehen.
Salz ist in unserer Ernährung nicht wegzudenken. Ein Salzstreuer steht auf fast jedem gut gedeckten Tisch und in jeder Küche. Doch warum eigentlich?
Wozu braucht unser Körper Salz?
Wenn wir von Salz sprechen, dann von den (meist) weißen Körnern und Flocken. Das besteht aus Natriumclorid (NaCl). Es gibt auch Jod-Salz, bei dem ein Teil des Natriumclorid durch Jodclorid ersetzt wird. Klingt nach Chemie-Stunde und vielleicht erstmal nicht ganz so lecker. Und ohne hier weiter ins Detail zu gehen, geht es heute um das Natrium.
Natrium ist lebenswichtig, denn es regelt unseren Wasserhaushalt im Körper, hilft bei der Kommunikation der Nervenzellen, unterstützt die Verdauung und vieles mehr.
Weil unser Körper kein Natrium-Depot hat und auch selbst kein Natrium herstellen kann, es aber täglich ausgeschieden wird, müssen wir es durch unsere Nahrung zu uns nehmen. Und weil dies so lebenswichtig ist, haben wir von Natur aus eine Vorliebe für Salziges.
Wieviel ist zu viel?
Heutzutage ist es aber kein Problem mehr genug von essentiellen Nährstoffen über die Nahrung aufzunehmen. Schließlich können wir jederzeit alles kaufen.
Die empfohlene Tagesmenge (laut WHO / DGE) beträgt 6g Salz pro Tag. Das sind etwa eineinhalb Teelöffel. Die meisten von uns kommen auf einen deutlich höheren Wert.
Doch bei dieser Empfehlen spielen natürlich noch individuelle Faktoren mit rein. Die Größe eines jeden, aber auch die sportliche Aktivität beeinflussen unseren Bedarf.
Die tödliche Dosis von Kochsalz wäre übrigens 3g pro kg Körpergewicht. Für einen Erwachsenen eine kleine Schüssel die sicher niemand aus Versehen zu sich nimmt, aber für Kleinkinder und Säuglinge eine erreichbare Grenze die zu einer Salzvergiftung führen kann.
Doch was passiert bei zu hohem Salzkonsum?
Bei hohem Salzkonsum versucht der Körper das Zuviel auszugleichen und scheidet den Überfluss mit viel Wasser aus. Die Folge ist ein Wassermangel im Körper. Und der macht durstig. Deshalb ist es bei hohem Salzkonsum wichtig auch viel zu trinken.
Aber Natrium gelangt auch ins Blut. Und unser Körper versucht dieses dann zu verdünnen um den Natrium-Gehalt wieder in die Norm zu bringen. Doch das führt zu einem höheren Blutvolumen und in Folge zu einem höheren Blutdruck. Kurzfristig ist das für den Körper kein Problem, aber langfristig kannst du damit anfälliger für Herz-Kreislaf-Erkrankungen werden.
Salz im Alltag
Doch wo kommt all das Salz in unserer Ernährung her?
Klar, einen Teil davon streuen wir selbst in und über unser Essen. Doch einen großen Anteil machen auch verarbeitete Produkte aus.
Seit 2016 müssen Hersteller den Salz-Gehalt ihrer Produkte auf der Nährwerttabelle angeben. Wir können also selbst schauen, welche Produkte das meiste Salz in unser Essen schummeln.
Und Spitzenreiter sind neben Käse und Wurstwaren nicht immer nur die salzigen Snacks. Sondern häufig unser Brot.
Salz reduzieren – so gehts
Neben der bewussten Auswahl der Produkte schon beim Einkauf, liegt der Fokus hier natürlich im Umgang mit Salz beim selber kochen.
Doch einfach nur weniger Salz in die Gerichte streuen ist selten die Lösung. Denn das würde eventuell einfach nur fad schmecken. Zumindest eine Weile.
Stattdessen gilt es einen Teil des Salz mit Kräutern und Gewürzen zu ersetzen. Und ganz wichtig: erst die Kräuter und Gewürze verwenden und dann mit Salz abschmecken.
Unsere Neigung zu Salz (oder besser Natrium) ist zwar evolutionär vorgegeben, aber unser Salzgeschmack ist erlernt. Das heißt, ab wann wir etwas als schmackhaft-salzig empfinden und wann es zu salzig wird ist reine Trainingssache.
Du kannst also auch lernen mit weniger Salz auszukommen. Ein wenig Geduld und genug Alternativen im Kochtopf und dein Salzkonsum kann sich nachhaltig reduzieren.



