Im letzten Beitrag ging es darum, was unter Nudging zu verstehen ist und wie die einzelnen Möglichkeiten eingesetzt werden. Heute möchte ich dir ein paar kleine Tricks verraten, mit denen du diese Methode für dich selbst nützlich einsetzen kannst.
Werde also dein eigener Auswahl Architekt und gestalte dein Umfeld, so dass es dich bei deinen Zielen unterstützt.
Nudges beim Essen
Nochmal zur Erinnerung: Bei der Beschaffung, Auswahl und beim Essen selbst, gibt es viele Faktoren, die durch gezielte Nudges die persönliche Entscheidung beeinflussen können.
Hersteller und Verkäufer bedienen sich Variablen wie Größen- und Mengenbemessungen, dem Design und der Kennzeichnung, der Präsentation, sowie der Verfügbarkeit. Im Verkauf spielt zusätzlich das Ambiente eine Rolle. Alles um uns zum Kauf zu verlocken und damit den Absatz zu erhöhen.
Persönliche Nudges clever nutzen
Haderst du ab und zu mit deinem inneren Schweinehund? Einige der zuvor beschriebenen Anwendungsmöglichkeiten kannst du auch leicht für dich selbst nutzen, um dir zum Beispiel gesundes Essen einfacher zu machen und die kleinen Sünden herunter zu fahren.
Mehr ist nicht immer besser
Ein Beispiel dafür sind Portionsgrößen. Da kannst du schon beim Einkaufen darauf achten, mehr von den unverarbeiteten Produkten zu kaufen und kleinere Packungen von Schokolade und Co. zu wählen. Denn sind wir mal ehrlich mit uns selbst, auch wenn wir uns vornehmen die große Packung auf mehr Tage aufzuteilen, so sind die sirenenhaften Rufe doch meist zu stark und wir essen mehr als wir wollten.
Sind die Sachen bereits zu Hause, kannst du es mit dem Tellertrick versuchen. Je kleiner der Teller, desto größer wirkt die darauf enthaltene Portion (und umgekehrt). Salat und Gemüse sollten in die größten Schüsseln und Teller, wogegen Snacks wie Schokolade und Chips nicht aus der Verpackung sondern in kleinen Schüsselchen und Tellerchen serviert werden sollte. Das freut die Linie und du musst auf nichts verzichten.
Position ändern
Nicht nur im Supermarkt ist die Produktplatzierung ein Trigger. Du kannst auch zuhause die Tricks nutzen. Im Kühlschrank und Vorratsschrank gehören die gesunden Snacks auf Augenhöhe. Was uns zuerst ins Auge springt, wird eher gegessen. Schon geputztes Gemüse und Obst macht in der Vorbereitung wenig Aufwand und ist im „Ernstfall“ schnell zur Hand. Das natürlichste Fast-Food ist Obst – es kommt Verzehrfertig in einer natürlichen Verpackung. Du musst es nur in dein Blickfeld bringen.
Und auch wenn die feinen Pralinen dekorativ etwas hermachen, führt das ständige Sehen zu mehr Gelüsten. Das gilt auch für die Kekse, Bonbons, Gummitiere usw. Nicht nur zuhause, auch am Arbeitsplatz. Je öfter wir solche Verlockungen sehen, desto mehr greifen wir zu. Deshalb verbanne aus deinem Blickfeld die Dinge, die deine Ziele sabotieren.
Richtiges Ambiente schaffen
Sicher hast du schon einmal gehört oder gelesen, dass es etwa 20 Minuten dauert, bis wir unsere Sättigung vollständig wahrnehmen (z.B. hier, in meinem Beitrag zu Hunger und Sättigung). Wenn wir uns also vornehmen langsam zu essen, sollten wir auf unsere Umgebung achten. Studien zeigen, dass wir in lauter, hektischer Umgebung schneller essen. Wo immer möglich solltest du dir deshalb einen ruhigen Ort suchen oder schaffen. Auch wenn du alleine isst, kannst du dir einen gemütlichen Platz schaffen.
Jetzt bist du dran. Schau dich in deinem Alltag um, wo die kleinen Fallstricke lauern. Auch wenn sich keiner eine perfekte Umwelt einrichten kann, so gibt es immer Potential zur Verbesserung. Wenn du Unterstützung bei der Umsetzung deiner Gesundheits-Ziele und beim Finden von Lösungen für deren Umsetzung brauchst, melde dich bei mir.




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